
Starker Nachfolge-Partner für das traditionsreiche Hotel Stadt Coburg
10. August 2023Hinter den Kulissen der NYCE Hotels: Ein Interview mit den erfahrenen Innenarchitektinnen der Centro Hotel Group
In der Welt der Hotellerie spielt das Design eine entscheidende Rolle, um Gästen ein einzigartiges Erlebnis zu bieten. Wir hatten das Vergnügen, mit den beiden Innenarchitektinnen der NYCE Hotels, die zur renommierten Centro Hotel Group gehören, ein spannendes Interview zu führen.
In diesem Interview haben wir mehr über ihre Arbeit, ihre Inspirationen und die einzigartigen Hotelmarken der Centro Hotel Group erfahren. Tauchen wir gemeinsam ein in die faszinierende Welt des Hotelinterieurs und lassen uns von den kreativen Köpfen hinter den NYCE Hotels inspirieren.
NYCE to meet you
In den NYCE Hotels ist der Name des Hotels Programm. In Anlehnung an die New Yorker Boutique Hotels, die vor über 100 Jahren bereits Kunst und Design auf kleinstem Raum erlebbar gemacht haben, stehen auch NYCE Hotels für diese moderne Lebensart. Wie im Schmelztiegel New York City werden auch dort unterschiedliche Themen und Stile zu einer aufregenden Collage lässig zusammengemixt. Es entsteht ein visuelles Abenteuer, bunt, niemals langweilig und immer mit einem Augenzwinkern.
Verantwortlich für dieses visuelle Abenteuer ist bei den NYCE Hotels das Innenarchitektur- und Interior-Designteam Nina Köhn und Ulrike Gatz. Sie möchten für alle NYCE-Häuser eine „Zuhause-Atmosphäre“ schaffen und setzen dabei auf einen Mix aus neuen und antiken Produkten. Dafür reisen sie auch gerne mal nach Südfrankreich oder in die Niederlande. Die Wandgestaltung übernimmt der Illustrator und Grafiker Till Schaffarczyk. Im NYCE Hotel Hannover zeigt er, wie man Stadtgeschichte, Street ART, Skatepark und den Standort – am ehemaligen Güterbahnhof – lustvoll miteinander verbindet.
Das NYCE Hotel ist eine Einladung zu einer sympathischen chaotischen Entdeckungsreise, in der der Gast mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt steht. Die Lobby als Treffpunkt für Co-Working und Kommunikation wird zur stylischen Lounge Bar, die 24-Stunden geöffnet hat.
Die Marke NYCE steht für individuelle Design-Hotels mit enger Verbundenheit zum jeweiligen Standort. Diese junge Marke verbindet Lifestyle, Design und Networking. Gegründet wurde sie 2022 von den Geschäftsführern der Centro Hotel Group Homeira Amiri und Rahman Neiro. Betrieben werden bereits sieben Hotels an sechs Standorten – NYCE Hotel Bonn, NYCE Hotel Hannover, NYCE Hotel Ulm, NYCE Hotel Dortmund City, NYCE Hotel Dortmund Thier Galerie, NYCE Hotel Ingolstadt und NYCE Hotel Hamburg City. 2023 steht eine weitere Eröffnung an: NYCE Hotel Osnabrück. Weitere Standorte sind in Planung.
Wie lange sind sie bereits als Innenarchitektinnen tätig und was begeistert Sie besonders an der Hotellerie?
Wir arbeiten seit 2001 in der Disziplin der Innenarchitektur. 2001 gründeten wir das Studio für Raum- und Produktgestaltung RAUMINRAUM in Bremen.
RAUMINRAUM arbeitet für internationale, nationale und regionale Kunden aus den Bereichen Einzelhandel, Dienstleistungen, Hotel und Gastronomie, sowie öffentlichen und kulturellen Institutionen. An der Hotellerie begeistert uns vor allem der transformative Aspekt rund um das Thema Reisen, der ja immer auch mit dem Wechseln der Perspektive verbunden ist. Wir mögen es, Menschen glücklicher zu machen, indem wir Ihnen auf der Reise eine Atmosphäre bieten, die sowohl behaglich, als auch mit einer Prise an Überraschungen versehen ist.
Welche Art von Hotels haben Sie bisher gestaltet und welche waren Ihre größten Herausforderungen?
Wir sind seit 2018 für die Boutique Linie verantwortlich und haben ab 2019 die NYCE Linie entwickelt. Zur Boutique Linie gehören das B026 in Hannover, sowie das B025 in Ingolstadt, das B05 in Ulm und das B026 in Köln. Zu den NYCE Hotels gehören das NYCE Hotel Dortmund Thiergalerie, das NYCE Hotel Bonn, das NYCE Hotel Ulm und das NYCE Hotel in Hannover. Derzeitig befindet sich das NYCE Hotel Osnabrück in der Bauphase. Um ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln, sind wir nicht nur für das Interior verantwortlich, sondern begleiten auch den innenarchitektonischen Ausbau des Bauherren. Dabei bilden wir das Bindeglied zwischen Verpächter (Bauherr) und Mieter (Centro). Wir begleiten den Bau und prüfen stets die notwendigen operativen Anforderungen. Sei es von der Anzahl der Back-of-House-Bereiche bis hin zur elektrotechnischen Ausstattung und von der Fliesenauswahl bis zur Wandfarbe.
Die Herausforderung ist hierbei, diplomatisch alle Wünsche des Konzeptes und der Operativen umzusetzen, vom Bau bis zur Eröffnung unserer Häuser.
Wie gehen Sie bei der Planung eines Hotelprojekts vor und welche Schritte sind für Sie besonders wichtig?
Zunächst geht es um das Konzept. Welche Gäste besuchen das Haus? Was ist ihnen besonders wichtig? Gibt es ein zentrales Thema, das an den Ort gebunden ist und diesen besonders oder einzigartig macht? Dann entwickeln wir ein stimmiges Raumkonzept in dem öffentlichen Bereich. Die Zimmer benötigen eine Standard-Ausstattung, die aber natürlich je nach Konzept, Boardinghouse oder Hotel, wechselt. Hierbei steht immer die Kundenzufriedenheit und der Gästekomfort an höchster Stelle. Wir versuchen immer ein enges Verhältnis mit dem Bauherrn und den Architekten zu pflegen, so dass wir auch Einfluss auf das Gebäude und dessen Gestaltung nehmen können.
Wie berücksichtigen Sie die Bedürfnisse und Wünsche der Hotelgäste bei der Gestaltung der Räume? Worauf wird besonders Wert gelegt bei den Centro-Hotels?
Der Komfort spielt eine tragende Rolle. Die Gäste wünschen sich ein Hotel, in dem sie sich zuhause fühlen. Es macht sie zufrieden, wenn sie Bäder mit gutem Licht vorfinden, ausreichend Ablageflächen, eine bequeme Matratze, ein gutes TV-Gerät oder eine bedienerfreundliche Elektrik. Wenn das gesichert ist, sind das schon einmal gute Voraussetzungen.
Wie würden Sie die Einrichtungsstile der Centro-Hotels beschreiben? Was macht die Marken aus?
Unser entwickeltes Konzept ist ein designorientiertes Hotelkonzept, das neben den bereits erwähnten Anforderungen an den Komfort, ein Extra an Erlebnis bieten soll.
Welche unterschiedlichen Anforderungen bringen sie mit sich?
Jedes Haus ist etwas anders. Das kann die Bauweise vorgeben oder eine besondere Historie mit sich bringen. Auch die Umgebung kann auf die Gestaltung abfärben.
Welche Rolle spielt die Funktionalität bei Ihren Entwürfen und wie stellen Sie sicher, dass die Räume sowohl ästhetisch ansprechend als auch praktisch sind?
Unser Ziel ist es immer, Räume charakteristisch, besonders im Detail, zu prägen und dabei deren Funktionalität zu gewährleisten. Räume, die durch das Zusammenspiel von Materialität, Farbe und Form zur Sinnlichkeit reifen und gleichwohl ihre konzeptuelle Pflicht erfüllen. Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit mit den operativen Abteilungen und berücksichtigen deren Aufgaben und Wünsche.
Was finden Sie persönlich am spannendsten an der innenarchitektonischen Entwicklung bezogen auf die Einflüsse der Corona-Pandemie?
Wo haben Sie sich vielleicht sogar selbst weiterentwickelt?
Das ist eine spannende Frage, deren Prozess zur Beantwortung gerade erst begonnen hat. Die Pandemie hat den Menschen zum einen gewisse Grenzen, gerade in öffentlichen Bereichen aufgezeigt, dabei aber auch den „privaten“ Bereich in den Fokus gerückt. Dieser Rückzugsort soll ja nicht der eigenen Isolation dienen, sondern bestenfalls einen Wert darstellen, etwa durch besondere Behaglichkeit.
Wie wichtig ist Ihnen Nachhaltigkeit bei der Auswahl von Materialien und Möbeln für Ihre Projekte? Wird bei der Herstellung der Inneneinrichtung (Möbel, Dekoration) auf Regionalität geachtet?
Noch verhältnismäßig wenig. Wir bedauern das, sehen aber auch, dass Wirtschaftlichkeit nicht immer mit diesem Punkt einhergeht. Unserer Auffassung nach ist Nachhaltigkeit, im Besonderen im Bezug auf Materialiät oder Produktions- und Lieferbedingungen ein bemerkenswertes Thema, auf das wir gerne mehr Aufmerksamkeit verwenden würden.
Wo kommen die Möbel/Einrichtungsgegenstände her?
All around the world.
Wie arbeiten Sie mit anderen Fachleuten zusammen, wie beispielsweise Architekten oder Bauunternehmen, um sicherzustellen, dass das Designkonzept erfolgreich umgesetzt wird?
Wie bereits beschrieben, steigen wir sehr früh in das jeweilige Projekt ein. Wir unterstützen den Bauherrn bereits bei der Entwurfsplanung, um unsere benötigten operativen Anforderungen an Größe und Beschaffenheit des ,,Back of House“-Bereiches und auch der Gastzimmer, sowie des öffentlichen Bereiches zu ermitteln und zu gewährleisten. Wir betreuen somit den Bau, wie auch die Fachplaner, von Anfang an.
Was ist das Besondere daran für die Centro Hotel Group zu arbeiten?
Die Möglichkeit zu haben, unterschiedliche Konzepte zu erarbeiten und auszuführen und die daraus entstehenden Herausforderungen zu meistern. Ebenso, in einem großen Team zu arbeiten.
Inwiefern hat sich die Innenarchitektur von Hotels/der Centro-Hotels in den letzten Jahren verändert?
Alles ist in Bewegung. Natürlich werden unsere Konzepte immer wieder überprüft, bewertet und gegebenenfalls angepasst.
Welche Trends und Innovationen in der Hotellerie beeinflussen Ihrer Meinung nach die Innenarchitektur von Hotels?
Da wir uns im Zeitalter der Individualisierung befinden, ist das Besondere, die Singularität, wichtig. Man braucht Konzepte die nicht austauschbar sind. Hotelkonzepte sollten aus der Masse rausstechen. Eine Verbundenheit zum jeweiligen Standort entführt den Gast auf eine Entdeckungsreise.
Können Sie uns einige Ihrer bisherigen Hotelprojekte zeigen und uns erklären, was Sie daran besonders stolz macht?
All unsere NYCE Projekte machen uns besonders stolz.
Stehen in baldiger Zukunft neue Projekte an, von denen Sie uns erzählen können?
Ja, wir freuen uns auf unsere baldige Neueröffnung in Osnabrück.
Wir hoffen, dass dieses Interview mit den erfahrenen Innenarchitektinnen der NYCE Hotels einen Einblick in die faszinierende Welt des Hotel-Designs gegeben hat. Ihre Leidenschaft und Kreativität spiegeln sich in den einzigartigen Hotelmarken der Centro Hotel Group wider. Die NYCE Hotels bieten ein unvergessliches Erlebnis für jeden Gast. Wir bedanken uns herzlich bei den Innenarchitektinnen für ihre inspirierenden Einblicke und freuen uns darauf, mehr von ihren zukünftigen Projekten zu sehen!
Bildunterschrift: Die Innenarchitektinnen Ulrike Gatz (links) und Nina Köhn (rechts) in ihrem Studio in Bremen.